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Sachgebiet: Insolvenzrecht

2274 Entscheidungen insgesamt




Online seit 2012

IMRRS 2012, 1914
WohnungseigentumWohnungseigentum
Erbantritt: Schuldet der Erbe weitere Wohngeldzahlungen?

AG Düsseldorf, Urteil vom 29.02.2012 - 291a C 6680/11

Der bloße Antritt eines Erbes ist kein ausreichendes Handeln, das zur Begründung einer reinen Eigenschuld des Erben für weitere Wohngelder führt.

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IMRRS 2012, 1913
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Bauinsolvenz - Schutzbereich der Insolvenzantragspflicht umfasst Baumängel!

BGH, Urteil vom 14.05.2012 - II ZR 130/10

Der Schutzbereich der Insolvenzantragspflicht umfasst auch solche Schäden des Neugläubigers, die durch eine fehlerhafte Bauleistung der insolvenzreifen Gesellschaft am Bauwerk verursacht werden und von dieser wegen fehlender Mittel nicht mehr beseitigt werden können.*)

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IMRRS 2012, 1903
Mit Beitrag
GrundbuchrechtGrundbuchrecht
Schlecker-Pleite: Darf Presse Grundbuch der Familie einsehen?

OLG Stuttgart, Beschluss vom 27.06.2012 - 8 W 228/12

1. Das Interesse der Presse oder des Rundfunks erweist sich als gegenüber dem Persönlichkeitsrecht der im Grundbuch Eingetragenen dann als vorrangig, wenn es sich um eine Frage handelt, die für die Öffentlichkeit von Interesse ist, und wenn die Recherche der Aufbereitung einer ernsthaften und sachbezogenen Auseinandersetzung dient.

2. Das öffentliche Interesse ist bei der Frage, ob innerhalb der Schlecker-Familie möglicherweise Vermögen übertragen und so (auch) vor dem Zugriff der Gläubiger in Sicherheit gebracht wurde, zu bejahen.

3. Die Journalisten dürfen auch nicht auf den Insolvenzverwalter verwiesen werden. Zu dessen Aufgaben gehört es schon nicht, die Öffentlichkeit zu unterrichten.

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IMRRS 2012, 1866
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Erfüllung des Insolvenzplans

BGH, Urteil vom 10.05.2012 - IX ZR 206/11

1. Der Schuldner gerät nicht mit der Erfüllung des Insolvenzplans in Rückstand, wenn die nicht erfüllte Forderung nicht zur Tabelle festgestellt worden und keine Entscheidung des Insolvenzgerichts über die vorläufige Berücksichtigung der Forderung ergangen ist.*)

2. Die nicht festgestellte und nicht nach Maßgabe des Insolvenzplans erfüllte Forderung lebt nicht dadurch wieder auf, dass der Schuldner innerhalb der ihm gesetzten Nachfrist keine Entscheidung des Insolvenzgerichts über die vorläufige Berücksichtigung der Forderung beantragt.*)

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IMRRS 2012, 1761
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Aufrechnung gegen Forderung der Insolvenzmasse: Beweislast?

BGH, Urteil vom 26.04.2012 - IX ZR 149/11

Der Insolvenzgläubiger, der gegen eine Forderung der Masse aufrechnet, hat darzulegen und zu beweisen, dass die Aufrechnungslage schon im Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung bestand.*)

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IMRRS 2012, 1724
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Anfechtung von Steuerzahlungen

BGH, Urteil vom 24.05.2012 - IX ZR 125/11

1. Der Fiskus ist von der Rechtshandlung an dem Insolvenzverwalter zur Herausgabe gezogener Nutzungen aus wirksam angefochtenen Steuerzahlungen verpflichtet, wobei es auf die steuerliche Ertragshoheit nicht ankommt.*)

2. Als gezogene Nutzungen herauszugeben sind Zinserträge von Einnahmeüberschüssen, die im Haushaltsvollzug ausnahmsweise zeitweilig nicht benötigt werden, und ersparte Zinsen für Kassenverstärkungskredite oder andere staatliche Refinanzierungsinstrumente, die infolge des Eingangs wirksam angefochtener Steuerzahlungen zurückgeführt oder vermieden worden sind.*)

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IMRRS 2012, 1713
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Verfahrensrecht - Unterbrechung des Kostenfestsetzungsverfahren durch Insolvenz

BGH, Beschluss vom 15.05.2012 - VIII ZB 79/11

Das Kostenfestsetzungsverfahren wird auch dann durch die Insolvenz eines Verfahrensbeteiligten unterbrochen, wenn zum Zeitpunkt der Insolvenzeröffnung die Kostengrundentscheidung bereits rechtskräftig ist (Fortführung von BGH, Beschluss vom 29. Juni 2005 - XII ZB 195/04, NZI 2006, 128).*)

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IMRRS 2012, 1704
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Verfahrensrecht - Beschwerde gegen Prozesskostenhilfeentscheidung

BGH, Beschluss vom 03.05.2012 - V ZB 138/11

(Ohne amtlichen Leitsatz)

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IMRRS 2012, 1685
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Sicherungsübereignetes Lager verkauft: Gläubigerbenachteiligung

BGH, Urteil vom 26.04.2012 - IX ZR 67/09

Veräußert ein Schuldner mit Zustimmung seiner Bank ein in deren Sicherungseigentum stehendes Warenlager mit der treuhänderischen Vereinbarung, dass der Kaufpreis auf das bei dieser Bank im Soll geführte Kontokorrentkonto des Schuldners zu zahlen ist, so benachteiligt die Verrechnung der Gutschriften aus den Kaufpreisen mit Gegenforderungen der Bank die Gläubiger in Höhe des Wertes des aufgegebenen Sicherungseigentums nicht; der Wert des Sicherungsguts ist mit dem für den Warenbestand erzielten Kaufpreis zu bemessen, wenn dieser hinter dem Einkaufswert zurückbleibt.*)

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IMRRS 2012, 1654
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Verfahrensrecht - Erfolglose Rechtsbeschwerde

BGH, Beschluss vom 26.04.2012 - IX ZB 32/11

(Ohne amtlichen Leitsatz)

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IMRRS 2012, 1653
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Befangenheit des Insolvenzverwalters / Treuhänders

BGH, Beschluss vom 26.04.2012 - IX ZB 31/11

Der Insolvenzverwalter/Treuhänder ist verpflichtet, dem Insolvenzgericht rechtzeitig von sich aus einen Sachverhalt anzuzeigen, der die ernstliche Besorgnis rechtfertigen kann, dass er als befangen an seiner Amtsführung verhindert ist; diese Pflicht besteht insbesondere dann, wenn er einem Unternehmen, an dem er rechtlich oder wirtschaftlich beteiligt ist, einen entgeltlichen Auftrag der Insolvenzmasse zu erteilen beabsichtigt (Fortführung von BGHZ 113, 262).*)

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IMRRS 2012, 1651
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Verfahrensrecht - Unzulässige Rechtsbeschwerde

BGH, Beschluss vom 10.05.2012 - IX ZB 296/11

(Ohne amtlichen Leitsatz)

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IMRRS 2012, 1648
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Vertragsübernahme als unentgeltliche Leistung anfechtbar?

BGH, Urteil vom 26.04.2012 - IX ZR 146/11

a) Eine mittelbare objektive Gläubigerbenachteiligung ist gegeben, wenn durch die angefochtene Rechtshandlung eine Forderung des Anfechtungsgegners, die im Falle der Eröffnung des Insolvenzverfahrens eine bloße Insolvenzforderung gewesen wäre, zur Masseverbindlichkeit aufgewertet wird.*)

b) Eine Vertragsübernahme kann als unentgeltliche Leistung anfechtbar sein.*)

c) Ob eine Vertragsübernahme unentgeltlich ist, ist grundsätzlich nach dem Verhältnis von Leistung und Gegenleistung in dem übernommenen Vertrag zu beurteilen.*)

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IMRRS 2012, 1642
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Vergütung des Treuhänders im vereinfachten Insolvenzverfahren

BGH, Beschluss vom 26.04.2012 - IX ZB 176/11

Der Treuhänder im vereinfachten Insolvenzverfahren, der im Auftrag der Gläubigerversammlung Anfechtungsansprüche prüft und durchsetzt, erhält hierfür einen Zuschlag auf seine Vergütung, wenn sein Arbeitsaufwand erheblich war.*)

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IMRRS 2012, 1618
Mit Beitrag
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Insolvenzverwalter-Kündigung: Auch im Verhältnis zum Mitmieter?

OLG Hamburg, Urteil vom 29.03.2012 - 8 U 78/11

Übt ein Insolvenzverwalter das Sonderkündigungsrecht nach § 109 Abs. 1 Satz 1 InsO aus, so ist das Mietverhältnis mit Ablauf der Kündigungsfrist auch im Verhältnis zwischen Vermieter und einem solventen Mitmieter beendet.

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IMRRS 2012, 1594
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Mögliche Krise: Geschäftsführer muss sich beraten lassen!

BGH, Urteil vom 27.03.2012 - II ZR 171/10

1. Verfügt der Geschäftsführer einer GmbH nicht über ausreichende persönliche Kenntnisse, die er für die Prüfung benötigt, ob er pflichtgemäß Insolvenzantrag stellen muss, hat er sich bei Anzeichen einer Krise der Gesellschaft unverzüglich unter umfassender Darstellung der Verhältnisse der Gesellschaft und Offenlegung der erforderlichen Unterlagen von einer unabhängigen, für die zu klärenden Fragestellungen fachlich qualifizierten Person beraten zu lassen.*)

2. Der Geschäftsführer darf sich nicht mit einer unverzüglichen Auftragserteilung begnügen, sondern muss auch auf eine unverzügliche Vorlage des Prüfergebnisses hinwirken.*)

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IMRRS 2012, 1570
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Vergütung des Insolvenzverwalters

BGH, Beschluss vom 29.03.2012 - IX ZB 134/09

(Ohne amtlichen Leitsatz)

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IMRRS 2012, 1546
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Urlaubsgeld fällt nicht in die Insolvenzmasse

BGH, Beschluss vom 26.04.2012 - IX ZB 239/10

Urlaubsgeld fällt nicht in die Insolvenzmasse, soweit es den Rahmen des Üblichen in gleichartigen Unternehmen nicht übersteigt; dies gilt auch dann, wenn das Urlaubsgeld in den vorgegebenen Grenzen eine erhebliche Höhe erreicht.*)

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IMRRS 2012, 1533
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Verfahrensrecht - Erfolglose Rechtsbeschwerde

BGH, Beschluss vom 26.04.2012 - IX ZB 33/11

(Ohne amtlichen Leitsatz)

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IMRRS 2012, 1526
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Verteilungsabwehrklage des Treuhänders

BGH, Urteil vom 29.03.2012 - IX ZR 116/11

1. Der Treuhänder ist während der Laufzeit der Abtretungserklärung des Schuldners kraft Amtes befugt, das nachträgliche Erlöschen von Forderungen, die in das Schlussverzeichnis des Insolvenzverfahrens aufgenommen worden sind, gegen den jeweiligen Insolvenzgläubiger im Klagewege geltend zu machen (Verteilungsabwehrklage).*)

2. Führt die Aufrechnung eines Insolvenzgläubigers gegen Forderungen des Schuldners, die von seiner Abtretungserklärung nicht erfasst sind, während ihrer Laufzeit zu einer teilweisen Befriedigung, so darf der Insolvenzgläubiger an den weiteren Verteilungen nur nach dem Berücksichtigungswert seiner Restforderung teilnehmen.*)

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IMRRS 2012, 1521
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Verfahrensrecht - Erfolglose Rechtsbeschwerde

BGH, Beschluss vom 26.04.2012 - IX ZB 30/11

(Ohne amtlichen Leitsatz)

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IMRRS 2012, 1517
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Zuständiges Gericht für Herausgabevollstreckung

BGH, Beschluss vom 26.04.2012 - IX ZB 273/11

Das Insolvenzgericht ist zuständiges Vollstreckungsgericht für die Herausgabevollstreckung, welche der Insolvenzverwalter aus dem Eröffnungsbeschluss gegen den Insolvenzschuldner betreibt.*)

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IMRRS 2012, 1453
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Rückforderung irrtümlich bezahlter Insolvenzforderung möglich?

OLG Naumburg, Urteil vom 29.02.2012 - 5 U 211/11

Die durch den Insolvenzverwalter auf eine Insolvenzforderung irrtümlich geleistete Zahlung ist rechtsgrundlos erfolgt und darf von diesem daher entsprechend § 812 BGB zurückgefordert werden.

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IMRRS 2012, 1433
Mit Beitrag
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Anfechtung und Wertersatz bei uneigennützigem Treuhänder

BGH, Urteil vom 26.04.2012 - IX ZR 74/11

1. Ein uneigennütziger Treuhänder unterliegt der Vorsatzanfechtung, wenn er nach Kenntnis der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners ihm überlassene Geldbeträge vereinbarungsgemäß an bestimmte, bevorzugt zu befriedigende Gläubiger des Schuldners weiterleitet.*)

2. Ein uneigennütziger Treuhänder, der anfechtbar erlangte Gelder des Schuldners weisungsgemäß an dessen Gläubiger auszahlt, ist zum Wertersatz verpflichtet, ohne sich auf einen Wegfall der Bereicherung berufen zu können (Aufgabe von BGH, Urteil vom 9. Dezember 1993 - IX ZR 100/93, BGHZ 124, 298, 301ff.)*)

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IMRRS 2012, 1414
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Konkludente Genehmigung von Einzugsermächtigungslastschriften

BGH, Urteil vom 03.04.2012 - XI ZR 39/11

1. Zur Frage einer konkludenten Genehmigung bereits gebuchter Einzugsermächtigungslastschriften bei Zuführung neuer Liquidität durch den Schuldner (Fortführung der Senatsurteile vom 26. Juli 2011 - XI ZR 36/10, NZI 2011, 679 Rn. 17 und vom 25. Oktober 2011 - XI ZR 368/09, WM 2011, 2316 Rn. 15).*)

2. Zum Einwand der Deckungsanfechtung bei Genehmigung von Einzugsermächtigungslastschriften.*)

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IMRRS 2012, 1376
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Vergütung des Treuhänders

BGH, Beschluss vom 19.04.2012 - IX ZB 23/11

(Ohne amtlichen Leitsatz)

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IMRRS 2012, 1375
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Vergütung des Treuhänders

BGH, Beschluss vom 19.04.2012 - IX ZB 19/11

(Ohne amtlichen Leitsatz)

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IMRRS 2012, 1336
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Umbuchung von Scheingewinnen aus "Schneeballsystem"

BGH, Urteil vom 29.03.2012 - IX ZR 207/10

Die Umbuchung von in "Schneeballsystemen" erzielten Scheingewinnen auf ein anderes Anlagekonto desselben Anlegers begründet keinen anfechtungsrechtlichen Rückgewähranspruch.*)

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IMRRS 2012, 1315
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Löschung eingetragener Zwangshypothek: Wann möglich?

OLG Hamm, Beschluss vom 07.12.2011 - 15 W 26/11

1. Wird der Antrag auf Berichtigung einer Eintragung mit einer Zwischenverfügung dahin beanstandet, der geltend gemachte Nachweis der ursprünglichen Unrichtigkeit der Eintragung sei noch nicht hinreichend geführt, so ist eine dagegen gerichtete Beschwerde nach § GBO § 71 Abs. GBO § 71 Absatz 2 S. 1 GBO unzulässig.*)

2. Eine Zwangshypothek, die objektiv unter Verstoß gegen § INSO § 89 Abs. INSO § 89 Absatz 1 InsO nach Insolvenzeröffnung im Grundbuch eingetragen worden ist, kann nach § GBO § 22 GBO aufgrund nachgewiesener Unrichtigkeit des Grundbuchs gelöscht werden.*)

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IMRRS 2012, 1254
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Entlassung eines Mitglieds des Gläubigerausschusses

BGH, Beschluss vom 29.03.2012 - IX ZB 310/11

1. Die Entlassung eines Mitglieds des Gläubigerausschusses auf seinen eigenen Antrag setzt einen wichtigen Grund voraus. Ein solcher liegt vor, wenn die Fortsetzung der Tätigkeit für das Mitglied des Ausschusses bei Abwägung der Interessen unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls unzumutbar ist.*)

2. Die Fortsetzung der Tätigkeit als Mitglied des Gläubigerausschusses kann unzumutbar sein, wenn nicht gesichert ist, dass die Kosten einer angemessenen Haftpflichtversicherung für diese Tätigkeit von der Masse getragen werden können.*)

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IMRRS 2012, 1219
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Insolvenzanfechtung

BGH, Urteil vom 29.03.2012 - IX ZR 40/10

(Ohne amtlichen Leitsatz)

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IMRRS 2012, 1210
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Schweizer Nachlass-Stundung unterbricht Prozess nicht

BGH, Urteil vom 20.12.2011 - VI ZR 14/11

Durch die Gewährung einer Nachlassstundung nach Art. 295 Abs. 1 Satz 1 des Schweizer Bundesgesetzes über Schuldbeitreibung und Konkurs wird ein inländischer Rechtsstreit nicht unterbrochen.*)

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IMRRS 2012, 1153
BauvertragBauvertrag
Französischer Auftragnehmer insolvent: Kündigung nach § 8 VOB/B?

OLG Karlsruhe, Urteil vom 15.02.2012 - 13 U 150/10

1. Auch bei Zugrundelegung der im Jahre 1991 geltenden Fassung der VOB/B (DIN 1961 - Fassung August 1988) liegt ein Kündigungsgrund dann vor, wenn in einem Bauvertrag mit einem ausländischen Bauunternehmen ein staatlich überwachtes Verfahren eingeleitet wird, das einem Insolvenzverfahren gleichsteht.*)

2. Das Wahlrecht des Konkurs- bzw. Insolvenzverwalters nach französischem Insolvenzrecht entsprechend § 17 KO bzw. § 103 InsO kann ein auf vertraglicher Vereinbarung beruhendes Kündigungsrecht nicht ausschließen, wenn das Vertragsverhältnis deutschem Recht unterliegt. Es ist dabei unerheblich, dass nach französischem Insolvenzrecht (hier: Art. 37 Abs. 6 des Gesetzes vom 25. Januar 1985) Vertragsbestimmungen, die im Fall der Insolvenz des Vertragspartners die Auflösung oder Kündigung des Vertrags vorsehen, unwirksam sind.*)

3. Die Erklärung der Kündigung erfordert nicht den Gebrauch des Begriffs "Kündigung"; der Auftragnehmer muss nur aus ihr eindeutig erkennen können, dass der Auftraggeber den Vertrag beenden will und ob es sich um eine freie oder außerordentliche Kündigung handelt. Ist das Kündigungsschreiben nicht eindeutig, ergeben aber die Gesamtumstände, dass dem Auftraggeber ein "außerordentlicher" Kündigungsgrund zur Seite steht, ist im Zweifel davon auszugehen, dass die Kündigung aus diesem wichtigen Grunde ausgesprochen wird.*)

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IMRRS 2012, 1087
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Vergütung des Insolvenzverwalters

BGH, Beschluss vom 08.03.2012 - IX ZB 219/11

(Ohne amtlichen Leitsatz)

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IMRRS 2012, 1084
Mit Beitrag
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Ansprüche aus Wohnraummietverhältnis nach Veräußerung

BGH, Urteil vom 23.02.2012 - IX ZR 29/11

Die Erklärung des Insolvenzverwalters/Treuhänders, für Ansprüche aus dem Wohnraummietverhältnis des Schuldners nach Ablauf der dreimonatigen gesetzlichen Kündigungsfrist nicht mehr mit der Insolvenzmasse aufzukommen, wirkt auch gegenüber dem Erwerber, auf den das Mietverhältnis infolge Veräußerung des Grundstücks übergegangen ist, wenn sie in Unkenntnis des Eigentumsübergangs dem alten Vermieter gegenüber abgegeben worden ist.*)

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IMRRS 2012, 1068
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Ersatzanspruch der Aussonderungsberechtigten

BGH, Urteil vom 08.03.2012 - IX ZR 78/11

Ordnet das Gericht als Sicherungsmaßnahme an, dass ein der Aussonderung unterliegender Gegenstand von dem Berechtigten nicht herausverlangt werden darf, steht dem Aussonderungsberechtigten gegen den vorläufigen Insolvenzverwalter wegen eines durch Nutzung oder Beschädigung eingetretenen Wertverlusts ein Ersatzanspruch zu. Nach Verfahrenseröffnung gilt der Anspruch als Masseverbindlichkeit.*)

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IMRRS 2012, 1064
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Nichtauszahlung von Aufwendungshilfen zur Wohnbauförderung

BGH, Beschluss vom 15.03.2012 - IX ZA 107/11

Die Nichtauszahlung von Aufwendungshilfen zur Wohnbauförderung wegen Insolvenzantrags des Begünstigten ist nicht als Deckungshandlung anfechtbar.*)

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IMRRS 2012, 1063
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Nachweis der Zahlungsunfähigkeit

BGH, Urteil vom 15.03.2012 - IX ZR 239/09

Die Vermutung der Zahlungsunfähigkeit nach § 17 Abs. 2 Satz 2 InsO kann nicht durch den Nachweis der Zahlungsunwilligkeit des Schuldners widerlegt werden; erforderlich ist der Nachweis der Zahlungsfähigkeit.*)

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IMRRS 2012, 1047
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Anlageberatung: Schadensersatz bei Auskunftsvertrag ?

OLG Karlsruhe, Urteil vom 28.08.2007 - 8 U 57/07

(Ohne amtlichen Leitsatz)

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IMRRS 2012, 1012
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Insolvenzverschleppung und Beweisvereitelung

BGH, Urteil vom 24.01.2012 - II ZR 119/10

Die Voraussetzungen der Zahlungseinstellung gelten nach den Grundsätzen der Beweisvereitelung als bewiesen, wenn der Geschäftsführer einer GmbH, der von einem Gesellschaftsgläubiger wegen Insolvenzverschleppung in Anspruch genommen wird, seine Pflicht zur Führung und Aufbewahrung von Büchern und Belegen verletzt hat und dem Gläubiger deshalb die Darlegung näherer Einzelheiten nicht möglich ist.*)

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IMRRS 2012, 1007
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Eröffnung eines Sekundärinsolvenzverfahrens

BGH, Beschluss vom 08.03.2012 - IX ZB 178/11

Für die Eröffnung eines Sekundärinsolvenzverfahrens ist ohne Rücksicht auf den Mittelpunkt der hauptsächlichen Interessen allein maßgeblich, ob der Schuldner eine inländische Niederlassung hat.*)

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IMRRS 2012, 1002
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Verfügungsermächtigung des Insolvenzverwalters

BGH, Urteil vom 15.03.2012 - IX ZR 249/09

1. Das Insolvenzgericht kann den vorläufigen Insolvenzverwalter im Wege des besonderen Verfügungsverbots ermächtigen, eine Forderung des Schuldners im eigenen Namen einzuziehen.*)

2. Der vorläufige Insolvenzverwalter darf nur dann ermächtigt werden, außerhalb des laufenden Geschäftsbetriebs des Schuldners dessen Forderungen einzuziehen, wenn deren Verjährung oder Uneinbringlichkeit droht.*)

3. Der vorläufige Insolvenzverwalter ist kraft des auf eine Schuldnerforderung bezogenen besonderen Verfügungsverbots zur Entgegennahme aller Erklärungen befugt, welche die von ihm einzuziehende Forderung betreffen.*)

4. Das aus der Anfechtbarkeit der Aufrechnungslage folgende Aufrechnungsverbot wirkt nicht im Eröffnungsverfahren.*)

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IMRRS 2012, 0979
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Zuschlag für anspruchsvolle Verwaltung

BGH, Beschluss vom 08.03.2012 - IX ZB 162/11

1. Für die Geschäftsführung, die den Verwalter stärker als in entsprechenden Insolvenzverfahren allgemein üblich in Anspruch genommen hat, ist ein Zuschlag festzusetzen, wenn durch diese Tätigkeit die Masse nicht entsprechend größer geworden ist; dies gilt auch für die Ermittlung und Durchsetzung von Anfechtungsansprüchen.*)

2. Der für die Übertragung des Zustellungswesens zuzubilligende Zuschlag für den Personalaufwand bemisst sich nach den durchschnittlich pro Zustellung hierfür anfallenden Kosten. Diese Vergütung kann außerhalb der sonstigen Zuschlagsbemessung durch eine Summe festgesetzt werden, die sich für die vergütungspflichtigen Zustellungen aus einem angemessenen Betrag pro Zustellung berechnet.*)

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IMRRS 2012, 0920
Mit Beitrag
MietrechtMietrecht
Vorsatzanfechtung von Mietzahlungen in der Insolvenz

OLG Hamburg, Urteil vom 03.02.2012 - 8 U 39/11

1. Bestehen Mietforderungen in Gewerbemietverträgen, die eine Kündigung nach § 543 Abs. 2 Nr. 3 BGB rechtfertigen, können spätere Mietzahlungen für den Insolvenzverwalter nach § 133 Abs. 1 InsO anfechtbar sein.

2. Sind Mietforderungen in einer Höhe offen, die eine außerordentliche Kündigung rechtfertigen, so ist das ein Indiz für die Zahlungsunfähigkeit. Weitere Indizien können die Rückgabe von Lastschriften oder die Nichtausführung von Daueraufträgen sein.

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IMRRS 2012, 0806
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Versagungsgrund des § 290 Abs. 1 Nr. 1 InsO

BGH, Beschluss vom 16.02.2012 - IX ZB 268/10

(Ohne amtlichen Leitsatz)

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IMRRS 2012, 0802
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Erfolgreiche Rechtsbeschwerde

BGH, Beschluss vom 23.02.2012 - IX ZB 92/10

(Ohne amtlichen Leitsatz)

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IMRRS 2012, 0801
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Gesicherte Rechtsposition an Lebensversicherung in Insolvenz

BGH, Urteil vom 26.01.2012 - IX ZR 191/10

Kann ein Schuldner nach Sicherungsabtretung und Forderungspfändung schon vor der Insolvenzeröffnung in Gänze nicht mehr über einen Lebensversicherungsvertrag verfügen, hat der zur Kündigung berechtigte Pfändungsgläubiger an dem aufschiebend bedingten Anspruch auf den Rückkaufswert eine gesicherte Rechtsposition erlangt, so dass der Erwerb nicht in die Masse fällt.*)

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IMRRS 2012, 0761
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Voraussetzungen zur Versagung der Restschuldbefreiung

BGH, Beschluss vom 16.02.2012 - IX ZB 113/11

1. Die Restschuldbefreiung ist auch dann zu versagen, wenn der Schuldner wegen einer Insolvenzstraftat verurteilt worden ist, die Verurteilung nach dem Eröffnungsantrag jedoch getilgt worden ist.*)

2. Die Versagung der Restschuldbefreiung setzt voraus, dass die Verurteilung vor der Entscheidung über die Restschuldbefreiung Rechtskraft erlangt hat.*)

3. Der Schuldner ist auch dann wegen einer Insolvenzstraftat rechtskräftig verurteilt worden, wenn neben dem Schuldspruch eine Strafe bestimmt und die Verurteilung zu dieser Strafe vorbehalten worden ist.*)

4. Im Verfahren der sofortigen Beschwerde und der Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss, mit welchem das Insolvenzgericht über den Antrag des Schuldners auf Restschuldbefreiung entscheidet, hat der Insolvenzverwalter keinen Anspruch auf Prozesskostenhilfe.*)

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IMRRS 2012, 0756
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Vergütung des Insolvenzverwalters

BGH, Beschluss vom 09.02.2012 - IX ZB 230/10

Ansprüche auf Kapitalaufbringung und Kapitalerhaltung sind in der Insolvenz der GmbH bei der Berechnungsgrundlage für die Vergütung des Verwalters in der Höhe zu berücksichtigen, in der ihre Einziehung erforderlich ist, um alle Masse- und Insolvenzgläubiger zu befriedigen. In diesem Fall mindern Zahlungen Dritter an Insolvenzgläubiger, die im eröffneten Verfahren erfolgen, nicht die Berechnungsgrundlage für die Vergütung des Verwalters.*)

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IMRRS 2012, 0732
InsolvenzrechtInsolvenzrecht
Ungerechtfertigte Entlassung eines Insolvenzverwalters

BGH, Beschluss vom 23.02.2012 - IX ZB 27/11

(Ohne amtlichen Leitsatz)

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